Goldmarkt steht "monetäre Gezeitenwende" bevor
"In Gold We Trust"-Report sieht Abkehr vom US-Dollar als Leitwährung
Gold: laut Experten in Zukunft gefragter denn je (Foto: pixelio.de, Rike)
Wien (pte/29.05.2018/13:30) Dem Goldmarkt steht eine "monetäre
Gezeitenwende" ins Haus. Zumindest glauben das die Autoren des zwölften
"In Gold We Trust"-Reports, der heute, Dienstag, von den beiden
Fondsmanagern Ronald-Peter Stöfele und Mark Valek des
liechtensteinischen Vermögensverwalters Incrementum
http://incrementum.li in Wien präsentiert wurde.
Geldwesen im Umbruch
"Die geldpolitische Gezeitenwende bedeutet den ersten echten
Crash-Test für die Finanzmärkte seit zehn Jahren", prognostiziert
Stöfele. Denn das "Jahrzehnt der Liquiditätsschwemme" sei durch einen
weltweit einsetzenden Zinserhöhungszyklus und die Abkehr der
Zentralbanken von expansiver Geldpolitik beendet. "Quantitive
Tightening", also das Reduzieren aufgeblähter Bilanzen seitens der
nationalen Notenbanken, bestimme künftig die Geldmärkte.
Auch die Abkehr vom US-Dollar als alles dominierende Weltleitwährung
und somit die Umformung in eine multipolare Geldordnung setze sich fort.
"Der steigende Bedarf nach Ersatz des unbeliebter werdenden Dollars
führt zum Revival von Gold als Währungsreserve. Seit dem Jahr 2008
treten die Zentralbanken Russlands, Chinas, Indiens und der Türkei als
regelmäßige Käufer auf, sie sind in diesem Feld die großen Player", so
Stöferle. Auch europäische Politiker seien daran interessiert, "sich aus
den Klammern der USA und des Dollars - zumindest ein wenig - zu lösen".
Krypto als Freunde des Golds
Ebenfalls, so die Fachleute, spielt die Digitalisierung des Geldes
auch in den kommenden Jahren eine immer wichtigere Rolle. "Wir
betrachten Kryptowährungen eher als Freunde des Goldes, nicht als
Konkurrenten", beschwichtigt Valek. Der Trend, dass vor allem
Millennials zunehmend auf das Internet und digitale Währungen
zurückgreifen, wenn es um Geldgeschäfte geht, gehe auch am Goldmarkt
nicht spurlos vorbei. Und dennoch: "Nicht alles, was Krypto ist, glänzt.
Wir denken, dass Kryptowährungen und Gold ihre jeweiligen Stärken auf
den Finanzmärkten noch deutlicher ausspielen können", wie Valek
feststellt. So seien erste goldgedeckte Kryptowährungen bereits
erfolgreich lanciert worden.
Die Experten erwarten in naher Zukunft deutliche Umbrüche mit
spürbaren Auswirkungen auf den Goldpreis: "Angesichts der drei
beschriebenen Gezeitenwenden sind wir für Gold zuversichtlich. Sobald
erste Konsequenzen bemerkabar sind und Rezessionswolken aufziehen, wird
Gold als klassischer, sicherer Hafen wieder gefragt sein", fasst Stöfele
die Erkenntnisse des Reports zusammen.
(Ende)
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