Depression: Das war 2017 ein wichtiges Thema (Foto: flickr.com/ryan melaugh)
Wien (pte/28.12.2017/09:00) Auch im Jahr 2017 hat das Thema Krebs
die Welt der Forschung am stärksten beschäftigt. Dabei wurden nicht nur
wichtige Risikofaktoren identifiziert, sondern auch "neue Waffen" und
Therapieansätze gegen die Krankheit vorgestellt. Ähnliche Erkenntnisse
gab es auch zu Alzheimer und Parkinson. Von der Häufigkeit her deutlich
zugenommen haben Meldungen zum Thema Depression und den negativen Folgen
der anhaltenden Umweltzerstörung.
Von Genen und Tumorzellen
Die Entdeckung von gleich 27 Genen, die den Ausbruch von
verschiedenen Krebserkrankungen beeinflussen, haben Forscher der
Universität Löwen (KUL) in Zusammenarbeit mit Kollegen des Francis Crick
Institutes gemeldet (siehe: http://pte.com/news/20171107024
). "Unsere Zellen beinhalten zwei Kopien von Genen, die die
Tumorbildung verhindern. Wenn diese Gene durch die Mutation von Zellen
zerstört werden, entsteht Krebs", erklärt Jonas Demeulemeester, Experte
für Molekularvirologie und Gentherapie an der KUL.
Viele Krebsarten entstehen im Verdauungstrakt, wie Wissenschaftler
des Georgetown Lombardi Comprehensive Cancer Center herausgefunden haben
(siehe: http://pte.com/news/20170703004
). Schuld an ihrem Wachstum sollen vor allem tumorassoziierte
Fibroblasten sein, die aus Tumorstammzellen hervorgehen, so Forscher der
Okayama University (siehe: http://pte.com/news/20170912015
). Bei Versuchen mit Mäusen wurden aber auch andere
Wachstumsmechanismen gefunden, die Gioblastomen - das ist die häufigste
Krebsart im Gehirn - beeinflussen können (siehe: http://pte.com/news/20171002001 ).
Ernährung als Risikofaktor
Was das Risiko betrifft, an Krebs zu erkranken, wurden verschiedene
auslösende Faktoren identifiziert. Ganz weit vorne auf der Liste findet
sich die Fettleibigkeit, die die Gefahr für 13 unterschiedliche
Krebsarten erhöhen soll (siehe: http://pte.com/news/20171012001
). Insbesondere das Risiko für einen aggressiven Brustkrebs liegt bei
übergewichtigen Personen deutlich höher, da Botenstoffe, die bei
Betroffenen ins Blut abgegeben werden, auch den Stoffwechsel von
Brustkrebszellen beeinflussen (siehe: http://pte.com/news/20171020012 ).
Gerade in Bezug auf Brustkrebs sollten Frauen schon als
Heranwachsende auf eine gesunde Ernährung achten. Forscher der UCLA
Fielding School of Public Health warnen in diesem Zusammenhang
ausdrücklich davor, wenig Gemüse und viel süße Limonaden, raffinierten
Zucker und Kohlehydrate, rotes Fleisch und Margarine zu sich zu nehmen
(siehe: http://pte.com/news/20170301014
). Ein Fleischverzicht soll auch helfen, das Risiko einer Erkrankung an
Darmkrebs zu senken. Experten raten stattdessen zum täglichen Verzehr
von ganzen Körnern wie braunem Reis oder Vollkornbrot (siehe: http://pte.com/news/20170907021 ).
Neue "Wundermittel"
Im Kampf gegen Krankheiten wie Krebs, Alzheimer oder Parkinson hat
die medizinische Forschung auch 2017 wieder zahlreiche neue
Therapieansätze und -methoden entwickelt. Bei Blasenkrebs konnten etwa
erfolgreiche Tests mit einem Mittel aus Malariaparasiten durchgeführt
werden (siehe: http://pte.com/news/20170421001 ), bei Brustkrebs sollen Medikamente der Immuntherapie helfen (siehe: http://pte.com/news/20170913019 ) und bei Hautkrebs ein spezielles Bakterium, das oft in verdorbenen Lebensmitteln anzutreffen ist (siehe: http://pte.com/news/20171115001 ).
Mit einem "Wundermittel" gegen Alzheimer ließen Wissenschaftler aus
Mailand aufhorchen. Sie wollen über eine Behandlung mit
multifunktionalen Liposomen eine frühzeitige Demenz verhindern können
(siehe: http://pte.com/news/20170628001
). Wird die Krankheit sehr früh erkannt, lässt sie sich sogar mit einem
speziellen Nährstoff-Drink stoppen, so die Überzeugung einiger Forscher
(: http://pte.com/news/20171031013
). Als genereller Tipp wird dabei immer wieder auf regelmäßiges
sportliches Training verwiesen, das kognitive Schwächen bei älteren
Menschen wirksam ausbremst (siehe: http://pte.com/news/20170921029 ).
Mit Sport gegen Depressionen
Wie wichtig es ist, sich regelmäßig körperlich zu betätigen, zeigt
sich auch mit Bick auf ein weiteres zunehmendes Problem der
Gesellschaft: der Depression. Schon eine Stunde Sport pro Woche kann
helfen, gegen derartige psychische Störungen vorzubeugen, betonen
Forscher des australischen Black Dog Institute (siehe: http://pte.com/news/20171004001
). Das gilt übrigens auch für Kinder und Jugendliche, die bei viel
Bewegung an der frischen Luft ein geringeres Risiko für eine Depression
aufweisen (siehe: http://pte.com/news/20170201002 ).
Wenn es darum geht, die richtige Therapie für Depressionen zu finden,
könnten sich in Zukunft Gehirn-Scans als wichtiges Hilfsmittel
erweisen. Diese zeigen nämlich spezifische Aktivitätsmuster auf, die
Ärzten bei der Entscheidung helfen, ob eine Psychotherapie oder
Antidepressiva einzusetzen sind (siehe: http://pte.com/news/20170327001
). Immer öfter werden allerdings auch alternative Therapieansätze
genutzt. Ein Beispiel hierfür sind Videospiele und Anwendungen zum
Gehirntraining, mit denen in einigen Studien bereits positive Ergebnisse
erzielt werden konnten (siehe: http://pte.com/news/20170328001 ).
Beängstigendes zum Thema Umwelt
Wer gegen Depressionen ankämpft, ist gut damit beraten, viel Zeit in
der Natur zu verbringen, behaupten zumindest Forscher des University of
British Columbia (siehe: http://pte.com/news/20171103014
). Doch gerade zum Stichwort Umwelt gab es 2017 eine Vielzahl eher
beängstigender Schlagzeilen. So soll etwa die zunehmende
Luftverschmutzung in Kombination mit dem weltweiten Klimawandel bis zum
Jahr 2100 jährlich rund 258.000 Menschen das Leben kosten (siehe: http://pte.com/news/20171005016
). Steigen die CO2-Emissionen zudem weiter wie prognostiziert an, wird
die Bevölkerung in 18 Ländern bis 2050 mehr als fünf Prozent ihres
Nahrungseiweißes verlieren (siehe: http://pte.com/news/20170803002 ).
Die Folgen des Klimawandels und der Umweltzerstörung werden generell
immer deutlicher: Die Erderwärmung führt dazu, dass die Ozeane immer
weniger CO2 aufnehmen können (siehe: http://pte.com/news/20170707012), in Afrika die Ernten um mehr als 20 Prozent einbrechen (siehe: http://pte.com/news/20170317013), die Bestände verschiedener Arten wie der Hummel bedroht sind (siehe: http://pte.com/news/20170929016 ), in der Mittelmeerregion immer mehr verheerende Waldbrände ausbrechen (siehe: http://pte.com/news/20170718002 ) und auch die letzten, bislang vom Menschen noch unberührten Regenwälder austrocknen (siehe: http://pte.com/news/20170614014 ).