28. Juni: Blockchain-Workshop von LCM in Linz
Gerald Schatz: "Entwicklungen treiben, statt von ihnen getrieben werden"
LCM-Blockchain-Experte Bernhard Bergmair
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Linz (pts/20.06.2017/11:10)
"Wer mit "Blockchain" nur "Bitcoin"
assoziiert, sieht nur die Spitze eines ständig anwachsenden Eisberges",
sagt Gerald Schatz. Als Geschäftsführer der Linz Center of Mechatronics
GmbH (LCM) hat er einen Think Tank zum unaufhaltsamen Aufstieg der
"Blockchain" ins Leben gerufen. Nicht nur Geld, sondern auch Waren aller
Art, Dienstleistungen, Versicherungen, Grundbücher, Dokumente oder
Betriebsgeheimnisse können per Blockchain gehandelt oder
missbrauchssicher archiviert werden. Da die Technologie nicht nur
unaufhaltsam, sondern auch disruptiv sein dürfte, startet das LCM eine
Expedition in die Zukunft der Blockchain. Technologieführer wie
voestalpine, Greiner oder Engel sind schon dabei. Wenn sich noch weitere
Unternehmen anschließen, erhöht das die Qualität der Erkenntnisse,
betont Schatz. Ein Überblick über die Inhalte der Expedition ist auf http://www.lcm.at abrufbar. Der erste Etappenplan wird am 28. Juni am LCM vorgestellt.
"Wir wollen Entwicklungen wie die Blockchain antreiben, statt von
ihnen getrieben zu werden. Deshalb haben wir dazu ein Open Foresight
Projekt initiiert", erklärt Gerald Schatz. Als Projekt- und
gewissermaßen als Expeditionsleiter fungiert Bernhard Bergmair aus der
Area Sensors & Communication beim LCM. Anders als Bergmairs
Aufgabengebiet vermuten lassen würde, interessiert er sich nicht in
erster Linie für die Technologie hinter Blockchain. Diese ist Open
Source und wird von Programmierern weltweit weiterentwickelt.
"Viel faszinierender ist, welche Auswirkungen die Technologie auf
ganz alltägliche Geschäftsprozesse haben könnte", bietet Bergmair einen
Ausblick: Bosch und der TÃœV Rheinland entwickeln manipulationssichere
Tachometer, Strom kann zwischen privaten Solaranlagen Betreibern und
Endverbrauchern direkt gehandelt werden, transatlantischer
Rohstoffhandel kann vollautomatisch, unbürokratisch und risikolos
abgewickelt werden. "Möglich macht alle diese bisher hochkomplizierten -
oder sogar undenkbaren - Transaktionen die Blockchain," betont
Bergmair. Industrieunternehmen könnten damit Soft- und Hardware für
exakt definierte Produktionsprozesse und ebenso fix definierte Zeiträume
vermieten. Geheime Daten bleiben sicher, Produktpiraterie wird
ausgeschlossen.
Vertrauen ist gut, Sicherheit ist besser
Vereinfacht dargestellt ist die Blockchain eine riesige Datenbank,
die nicht auf einem einzigen Server liegt, sondern weltweit auf viele
Einzelrechner verteilt ist. Da jeder Teilnehmer im Prinzip die gleichen
Zugriffsrechte hat, sind Missbrauch und Manipulation praktisch
ausgeschlossen. Genau das macht die Faszination der Blockchain aus. "So
garantieren etwa "smart contracts" eine bisher nicht gekannte
Vertragstreue", argumentiert Bergmair. Wenn diese digitalen Verträge
nach einer erbrachten Leistung automatisch die Bezahlung auslösen, wenn
sie - ebenso wie Versicherungspolizzen, Grundbücher, Zertifikate, und
andere Dokumente - keinen Interpretationsspielraum für langwierige
juristische Manöver lassen, spart das eine Armada an Banken, Notaren,
Treuhändern und Rechtsanwälten.
"Vertrauen gilt zu recht als Grundprinzip erfolgreicher
Zusammenarbeit zwischen Firmen. Dank Blockchain kann man aber auch mit
Unternehmen, die man noch gar nicht kennt, risikolos eine
Geschäftsbeziehung aufbauen", präzisiert Bergmair. Die vorstellbaren
Anwendungsgebiete der Blockchain seien endlos, schreibt das deutsche
Handelsblatt. Und bezieht sich dabei lediglich auf die
Versicherungsbranche. In drei bis fünf Jahren werde die Blockchain den
Durchbruch schaffen, sagen Experten. "Bis dahin wollen wir keine
passiven Zuseher sein, sondern die entstehende Dynamik für uns und
unsere Kunden nutzen", sagt Bergmair. Mit dem Open-Foresight-Projekt hat
LCM ein klares Signal gesetzt.
(Ende)
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