Neuer Super-Kunststoff macht einen auf Öko
Material "HPT" für Flugzeuge, Autos und Medizintechnik ist stabil und sehr hitzebeständig
Im Labor: "HPT" soll umweltverträglich sein (Foto: Dieter Schütz, pixelio.de)
Aachen/Leipzig/Leverkusen/Berlin (pte/18.09.2018/10:30) Forscher
der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH)
http://rwth-aachen.de
haben einen neuen umweltverträglichen Hochleistungskunststoff namens
"HPT" entwickelt, der künftig in vielen Industrien zum Einsatz kommen
könnte. Damit ließen sich die Nachhaltigkeit und Leistungsfähigkeit von
Produkten in Bereichen wie Luftfahrt, Automobil und Medizintechnik
deutlich erhöhen.
Wirtschaftlichkeit als Ziel
Zusammen mit dem Polymer-Unternehmen Covestro, der TU Berlin, dem
Kunststoff-Zentrum Leipzig und dem Flugzeughersteller Airbus wollen die
Forscher den Kunststoff in großem Maßstab zugänglich machen. "HPT ist
ein durch Spritzguss verarbeitbarer Hochleistungskunststoff, der in
einzigartiger Weise zahlreiche gute Eigenschaften vereint. Er ist stabil
bei hoher Härte, außerdem beständig gegen Hitze und viele
Lösungsmittel. Test-Mengen des neuartigen Materials werden bereits
hergestellt", sagt RWTH-Aachen-Forscher André Bardow.
Im vom Bundesforschungsministerium (BMBF) http://bmbf.de
geförderten Projekt "DreamCompoundConti" soll nun ein kontinuierliches
Verfahren entwickelt werden, um eine umweltverträgliche und
wirtschaftliche Produktion im Industriemaßstab zu ermöglichen. Das BMBF
fördert das Vorhaben über die nächsten drei Jahre mit bis zu 1,5 Mio.
Euro.
Herstellung mit Basischemie
Eine Besonderheit der Herstellung von HPT besteht darin, dass dieser
auf sehr gut zugänglichen Basischemikalien beruht. Diese werden ohnehin
für die Produktion von Schaumstoffen eingesetzt und müssen somit nicht
eigens hierfür hergestellt werden. Ein neues Katalysatorensystem
ermöglicht nun erstmalig die Herstellung von thermoplastischem HPT aus
diesen Basischemikalien. Das spart im gesamten Prozess CO2-Emissionen
und Energie ein, weil im Vergleich zur Produktion herkömmlicher
Hochleistungsthermoplasten aufwendige Prozessschritte entfallen.
Im Vergleich zu den am Markt bereits verfügbaren Produkten, ergeben
sich messbare Ressourcen-Einsparmöglichkeiten: Laut den Forschern der
RWTH Aachen weist der industrielle Herstellungsprozess von HPT im
Vergleich zu ähnlichen Thermoplasten um mehr als 20 Prozent geringere
Treibhausgas-Emissionen für die Produktion auf. Gleichzeitig soll das
neue kontinuierliche Verfahren mit weniger Lösungsmitteln auskommen. Es
wird daher eine deutlich bessere Ökobilanz im Vergleich zu
konventionellen Prozessen erwartet.
(Ende)
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