Gerissene Adern lassen sich ohne Nebenwirkungen sofort verschließen
MIT-Forscher Reginald Avery im Labor: neues Hydrogel kommt (Foto: web.mit.edu)
Cambridge (pte/13.07.2017/06:05) Starke Blutungen aufgrund von
gerissenen Adern lassen sich mittels eines neuen Hydrogels
sekundenschnell stoppen. Das vom MIT-Forscher Reginald Avery
http://web.mit.edu
entwickelte Gel wird dazu direkt in die Ader gespritzt. Das Hydrogel
bindet sofort ab und verschließt das Gefäß. Der Blutfluss ist gestoppt.
Einige Tests deuten darauf hin, dass sich das Hydrogel auch nutzen
lässt, um Aneurismen zu behandeln.
Wie ein Korken im Blutgefäß
Das Hydrogel besteht im Wesentlichen aus Wasser. Es hat, bevor es
injiziert wird, die Konsistenz von Zahnpasta. Es enthält Gelatine und
Silizium-Nanopartikel. Diese unterstützen das Abbinden des Materials. Es
verschließt das behandelte Blutgefäß wie ein Korken auf einer
Weinflasche. Die heute angewandten Methoden, Blutungen zu stoppen, sind
nach Ansicht Averys nicht optimal. Chirurgen setzen Klammern aus Metall
oder schnell abbindenden Kleber ein. Jede dieser Technologien stößt an
ihre Grenzen. Oft hätten Chirurgen aus Platzgründen Probleme, die
Klammern zu setzen oder den Kleber anzubringen.
"Manchmal findet das Blut dennoch einen Spalt, sodass die neue
Blutung wieder gestoppt werden muss", sagt Avery. Sein Ziel sei es
gewesen, ein Material zu entwickeln, das die Ader vollständig
verschließt und Nachblutungen unmöglich macht. Das Material, das mit
einer Spritze oder einem Katheter injiziert werden kann, wurde bisher
erfolgreich an Tieren getestet. Es gab in der Folge keine Entzündungen.
Es bildeten sich auch keine Blutklumpen in der Nähe der behandelten
Stelle. Diese könnten den Blutfluss unterbrechen, sodass lebenswichtige
Organe nicht mehr versorgt werden.
(Ende)
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