System: Gesundheitsdaten werden kabellos ans Handy geschickt (Foto: dgist.ac.kr)
Daegu/Evanston (pte/24.08.2017/06:05) Forscher der Northwestern University (NU)
http://northwestern.edu und des südkoreanischen Daegu Gyeongbuk Institute for Science and Technology (DGIST)
http://en.dgist.ac.kr
haben eine "elektronische Haut" entwickelt, die die
Wearable-Technologie im Gesundheitsbereich revolutionieren soll. Dabei
handelt es sich um ein Mikrosystem aus insgesamt 50 verschiedenen
Komponenten, die in ein hauchdünnes, weiches Silikonblättchen
eingebettet und über ein Netzwerk von 250 Kabelspulen miteinander
verbunden sind. Dieses System kann wichtige Gesundheitsdaten wie
Herzschlag, Atmung oder Muskelbewegungen kontrollieren und kabellos an
ein Smartphone weiterleiten.
Breite Anwendbarkeit
"Unsere elektronische Haut lässt sich in den verschiedensten
Anwendungsbereichen nutzen", zitiert "EurekAlert" Kyung-in Jang,
Professor für Robotic Engineering am DGIST, der das vielversprechende
Projekt gemeinsam mit seinem NU-Kollegen John Rogers, Leiter des Center
for Bio-Integrated Electronics http://bioelectronics.northwestern.edu
, leitet. "In Kombination mit Big-Data- und KI-Technolgien könnten die
kabellosen Biosensoren zu einem völlig neuen ganzheitlichen
medizinischen System ausgebaut werden. Dieses System würde einen
portablen Zugriff auf das Sammeln, Speichern und die Auswertung von
Gesundheitsinformationen erlauben", erklärt Jang.
Die gegenwärtigen Versuche stellen jedoch lediglich den Anfang einer
möglicherweise revolutionären Entwicklung dar. "Wir werden diesen Ansatz
weiterverfolgen und versuchen, eine elektronische Haut zu entwickeln,
die auch interaktive Telemedizin und Behandlungssysteme unterstützt, um
auch solchen Patienten medizinische Services zur Verfügung zu stellen,
die in abgelegeneren ländlichen Regionen oder Bergdörfern leben", so
Jang.
Klein und sehr flexibel
Die Vorteile des von Jang und Rogers entwickelten Mikrosystems liegen
auf der Hand: Im Gegensatz zu gängigen Wearables und sonstigen Sensoren
zur Ãœberwachung von Gesundheitsdaten ist die elektronische Haut
wesentlich kleiner und flexibler einsetzbar. Die 50 verbauten
Komponenten passen auf ein transparentes hauchdünnes Silikonblättchen,
das gerade einmal 1,5 Zoll (rund 3,8 Zentimeter) im Durchmesser misst.
Das Blättchen ist zudem weich und selbstklebend und kann quasi überall
am Körper angebracht werden.
Auch die 250 winzigen Kabelspulen aus Gold, Chrom und Phosphat, die
die einzelnen Komponenten miteinander verbinden, zeichnen sich durch
eine "maximale Flexibilität" aus, wie Jang betont. Sie können sich wie
eine Feder dehnen und zusammenziehen, ohne auseinanderzubrechen. "Das
gesamte System lässt sich außerdem vollständig kabellos betreiben und
muss nicht über eine eigene Batterie aufgeladen werden", ergänzt der
Forscher, der in einem nächsten Entwicklungsschritt das physische Layout
noch weiter optimieren will.