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Freitag, den 11. Mai 2018 um 09:10 Uhr

3D-Drucker verarztet in weniger als zwei Minuten

"Bioprinter" behandelt tiefe Hautverletzungen mit proteinbasierter Tinte

Forscher Axel Guenther (links) und Navid Hakimi (Mitte) (Foto: utoronto.ca)

Forscher Axel Guenther (links) und Navid Hakimi (Mitte) (Foto: utoronto.ca)

Toronto/Hamburg (pte/07.05.2018/13:30) Forscher der University of Toronto http://utoronto.ca haben einen portablen 3D-Drucker entwickelt, der Hautschichten ersetzt. Der "Bioprinter" formt das Gewebe und bedeckt Wunden damit in weniger als zwei Minuten. "Die meisten Bioprinter sind sperrig, arbeiten mit einer niedrigeren Geschwindigkeit und sind inkompatibel mit einer klinischen Anwendung", erklärt Supervisor Axel Guenther, der zusammen mit Navid Hakimi an dem Projekt gearbeitet hat.

Biomaterial enthält Proteine

Für Patienten mit tiefen Hautverletzungen, bei denen alle drei Hautschichten - Epidermis, Dermis und Hypodermis - betroffen sind, ist die herkömmliche Vorgehensweise eine Spalthauttransplantation. Hier wird die gesunde Spenderhaut auf die Oberfläche der Epidermis sowie teilweise auf die darunterliegende Dermis aufgetragen. Bei dieser Behandlung ist jedoch genügend Spenderhaut erforderlich, um alle drei Hautschichten zu ersetzen. Andernfalls bleiben Teile der Wunde unbedeckt, wodurch es zu einer schlechten Heilung kommt.

Optisch erinnert der Bioprinter an einen Klebebandabroller. Die Klebebandrolle wird hier durch ein Microdevice, das die Gewebeschichten formt, ersetzt. Beim Ergebnis handelt es sich um vertikale Streifen aus "Biotinte". Das Material ist proteinbasiert und enthält Kollagen. Dies ist ein Strukturprotein, das auch in der Dermis zu finden ist. Neben Kollagen ist auch Fibrin, welches auf den Wundheilungsprozess unterstützend wirkt, ein Bestandteil des Biomaterials. Das Device hat die Größe eines Schuhkartons und wiegt weniger als ein Kilogramm.

Unmittelbare Verwendung

"Solch ein mobiler, kleiner und kostengünstiger 3D-Printer könnte in zahlreichen Bereichen Anwendung finden, zum Beispiel bei Einsätzen direkt nach Unfällen, in Kriegs- und Krisensituationen oder im stationären Bereich. Die Vorteile wären die unmittelbare Verwendung, die relativ einfache Handhabung sowie vergleichbar günstige Anschaffungskosten", schildert Zukunftsforscher Ulrich Reinhardt von der BAT Stiftung für Zukunftsfragen http://stiftungfuerzukunftsfragen.de gegenüber pressetext.

Unbeantwortet bleibt laut dem Experten jedoch die Frage, inwieweit der Mensch Körperersatzteile aus einen 3D-Drucker erhalten sollte. "Bei Hauttransplantationen ist dies aus Sicht der großen Mehrheit der Bevölkerung wohl ebenso unbedenklich wie der Ausdruck eines Knie- oder Hüftgelenkes. Gespaltener ist dann schon die Meinung bei gedruckten inneren Organen, wie Lunge, Leber oder gar dem Herzen", resümiert der Experte. Insofern sollten sich die Menschen nicht einseitig auf technische Möglichkeiten konzentrieren, sondern sich auch stets den ethischen und moralischen Folgen widmen.

(Ende)
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