Zell-Schutz: Ansatz wirkt bei Mäuse-Bauchspeicheldrüse (Foto: Salk Institute)
La Jolla (pte/14.05.2018/06:10) Neue Hoffnung für Menschen mit
Diabetes 2: Forscher am kalifornischen Salk Institute for Biological
Studies
http://www.salk.edu haben eine
neue Behandlungsmethode gefunden, die auch das Team um Ronald Evans
selbst überrascht. Normales Vitamin D, wie es der Körper bildet, wenn er
der Sonne ausgesetzt ist, sorgt dafür, dass Betazellen erhalten bleiben
oder sogar repariert werden. Diese Zellen in der Bauchspeicheldrüse
produzieren jenes Insulin, das Diabetikern fehlt. In Versuchsmäusen hat
die Vitamin-D-Kur bereits angeschlagen.
Blutzucker-Normalisierung
"Wir wissen, dass Diabetes durch eine Entzündung ausgelöst wird", so
Evans. "In unserer Studie identifizierten wir Vitamin D als wichtigen
Regulator sowohl für Entzündungen als auch für das Überleben der
Betazellen." Die Forscher arbeiteten dazu mit embryonalen Stammzellen.
Es gelang ihnen, ein Präparat namens iBRD9 zu identifizieren, das den
Vitamin-D-Rezeptor im Körper aktiviert, wenn es mit Vitamin D kombiniert
wird. Bei Mäusen konnten sie nachweisen, dass sich dadurch nach einer
gewissen Zeit der Blutzuckerspiegel auf einem normalen Niveau
einpendelte.
"Epidemiologische Studien haben gezeigt, dass Menschen, die eine hohe
Konzentration von Vitamin D im Blut haben, ein geringeres Risiko haben,
an Diabetes zu erkranken", sagt Zong Wie, der zum Forscherteam gehört.
"Der Grund dafür war allerdings unbekannt." Nun ist klar, dass das damit
zusammenhängt, auf welchem Weg Gene in Proteine umgewandelt werden.
Wenn iBRD9 mit dem Vitamin kombiniert wird, werden bestimmte Gene, die
die Betazellen schützen, verstärkt gebildet. "Wir haben ein großes
Teilchen des Puzzles gefunden, das zu einer neuen Diabetes-Behandlung
führen kann", sagt Michael Downes, einer der Autoren der Studie.
Mögliche Waffe gegen Krebs
Bei Mäusen konnten die Forscher keine Nebenwirkungen beim Einsatz der
Kombination iBRD9-Vitamin D feststellen. Vor Beginn der klinischen
Studien sei allerdings noch weitere Forschung nötig. Die Entdeckung
könne aber noch viel weitreichender Folgen haben, glauben die Forscher.
Denn der gleiche Mechanismus könnte bei der Behandlung anderer
Krankheiten helfen. Sie hoffen, dass er auch bei einer der
gefährlichsten Erkrankungen hilft, beim Bauchspeicheldrüsenkrebs.