London/Madrid (pts/18.04.2018/11:25)
Expertin
Claire Masson von der Financial Times | IE Business School Corporate
Learning Alliance sieht in der Blockchain revolutionäres Potenzial als
Authentifizierungsplattform für Bewerberinformationen und Zeugnisse.
Aktuell verändert Blockchain-Technologie die Welt so grundlegend wie
das Internet bereits die Weitergabe von Information revolutioniert hat.
Bekannt ist die Authentifizierungsmethode vor allem als Grundlage von
Kryptowährungen wie Bitcoin. Aber die Möglichkeiten der Blockchain
reichen weit über digitale Zahlungsvorgänge hinaus.
Als Technologie-Plattform kann die dezentralisierte Blockchain
wertvolle Informationen jeglicher Art verwalten, von Geburtsurkunden bis
hin zu Steuererklärungen. Und indem sie diese Informationen auf extrem
sichere Weise verifiziert, eröffnet die Blockchain auch direkte
Anwendungsmöglichkeiten für das Personalwesen, insbesondere für die
Personalführung und Personalbeschaffung; allesamt Bereiche, die auf die
Verifizierung von Informationen angewiesen sind.
"Blockchain-Technologie wird das Personalwesen transformieren", sagt
Expertin Claire Masson von der Financial Times | IE Business School
Corporate Learning Alliance. "Durch ihre Authentifizierungsprozesse sind
wir nicht mehr auf ebenso teure wie langsame Zwischenhändler
angewiesen."
Keine Monopole auf Authentifizierung mehr
Bislang herrschen in Sachen Verifizierung nämlich alteingesessene
Monopole. Für die Authentifizierung der Identität von Personen und
Bestätigung ihrer Vertrauenswürdigkeit sind öffentliche Verwaltungen,
Banken und Universitäten zuständig. Und obwohl diese Instanzen ihre
Aufgabe mit hoher Effizienz erfüllen, sind Personalabteilungen dennoch
auf ihre Systeme angewiesen und zahlen Gebühren für ihre Dienste.
Eine derartige Verifizierung könnte auch auf sichere und
nachvollziehbare Art über die Blockchain-Datenbank-Architektur erfolgen.
Im Personalbereich wären das Daten aus dem Lebenslauf wie
Anstellungsdauer, Position und Vergütung, aber auch die Echtheit von
Noten und Zeugnissen. "Ohne zusätzliche Kosten und bürokratische Abläufe
schafft Blockchain-Technologie die Grundlage für tiefergehendes
Vertrauen zwischen Angestellten und ihren Personalabteilungen", sagt
Expertin Claire Masson.
Blockchain in der Personalbeschaffung
Als Expertin für digitale Lerntechnologien sieht Claire Masson die
Blockchain auch als Grundlage für ein neues digitales Tool in der
Arbeitssuche: Einen "lebendigen Lebenslauf". Hierin können Bewerber
nicht nur ihre schulischen und beruflichen Qualifikationen erfassen,
sondern auch weitere für eine Stelle relevanten Erfahrungen. "Man denke
an Seminare, Trainingsprogramme oder erfolgreich absolvierte
Online-Kurse, die eine Motivation zum ständigen Weiterlernen bekunden."
Ein lebendiger Lebenslauf kann zudem auch wichtige Meilensteine in
der beruflichen Laufbahn erfassen und über die Blockchain verifizieren,
etwa besonders verantwortungsvolle Projekte, Arbeitsaufenthalte im
Ausland und Beförderungen.
Blockchain in der Personalverwaltung
Im Zeitalter der voranschreitenden Dezentralisierung von
Arbeitsprozessen hat die Ethereum Foundation auf Basis von Blockchain
eine Plattform zur Abwicklung von "smarten" Verträgen geschaffen.
Hierbei verwalten die Algorithmen dieser "Smart Contracts" die Bezahlung
und Leistungserbringung von Arbeitnehmern. Somit ist diese Methode vor
allem für Freelancer und zeitlich begrenzte Vertragskräfte geeignet.
Auf Unternehmensebene haben Smart Contracts weiterhin das Potenzial,
durch ihre nicht-hierarchische Verteilung von Arbeitsabläufen bestehende
Führungsstrukturen zu verändern. Sie legen das Hauptaugenmerk auf
Aufgaben (anstatt Berufsbezeichnungen), Arbeitsteilung (anstatt
Delegation von Arbeit) sowie klare Regeln und Rechenschaftspflichten
(anstatt ungeklärte Zuständigkeiten und Klüngeleien im Büro).
Blockchain in der akademischen Akkreditierung
Die weltweit unterschiedlichen Akkreditierungssysteme stellen die
Wertigkeit - und Vergleichbarkeit - akademischer Titel infrage. In
Deutschland beträgt die Regelstudienzeit für einen Bachelor-Studiengang
rund sechs Monate, einen konsekutiven Master-Studiengang zehn Semester
und im Fach Medizin zwölf Semester. Hingegen entfallen in den USA in der
Regel vier Jahre auf einen weiterführenden Studiengang nach High School
und College, in Großbritannien jedoch nur drei. Weiterhin dauern einige
MBA-Programme je nach Anbieter zwei Jahre, teilweise aber nur ein Jahr.
Aus Sicht der Verbraucher führt dies zu durchaus berechtigten
Bedenken, etwa wenn der Arzt oder Anwalt ihres Vertrauens seine
berufliche Zulassung in der Hälfte der normal üblichen Studienzeit
erworben hat. Durch die Blockchain werden erstmals ebenbürtige
Vergleiche möglich, denn sie erfasst bis ins Detail sämtliche während
der Studienzeit erworbenen Fähigkeiten und zusätzlichen Qualifikationen
anhand von einheitlichen Maßstäben und damit auf nachvollziehbare Weise.
Für die Expertin der Financial Times | IE Business School Corporate
Learning Alliance steht fest: "Mit der Blockchain beginnt ein neues
Zeitalter der Transparenz von Qualifikationen in der Arbeitswelt."
Zur Person:
Claire Masson ist Expertin für digitale Lerntechnologien bei der
Financial Times | IE Business School Corporate Learning Alliance, einem
weltweiten Anbieter maßgeschneiderter Programme in der Executive
Education und Entwicklung von Führungskräften. http://www.ftiecla.com
Ãœber die Financial Times/IE Business School Corporate Learning Alliance
Die
FT/IE Business School Corporate Learning Alliance wurde 2015 als
Antwort auf die wachsenden Forderungen nach mehr Flexibilität,
Praxisnähe, Relevanz und Aktualität im Corporate Learning ins Leben
gerufen. Das Joint Venture der Financial Times (London) und der IE
Business School (Madrid) kombiniert herausragendes Wirtschaftswissen,
weltweit führenden Journalismus, akademische Exzellenz und ein globales
Netzwerk von Lehrkräften, um maßgeschneiderte Programme für Corporate
Learning und Führungskräfteentwicklung in mehreren Sprachen für nahezu
jeden Sektor weltweit anzubieten. Der Fokus liegt auf der Erzielung von
messbaren Lernergebnissen durch eigene, innovative Lernkonzepte in
Kombination mit dem Einsatz neuester Technologie. http://www.ftiecla.com
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