Raiffeisen-Beratung: Frauen sollten mehr riskieren (Foto: rbinternational.com)
Wien (pte/06.03.2019/13:40) "Frauen brauchen mehr Mut zum
längerfristigen Investieren am Aktienmarkt, sie sollten nicht immer auf
bessere Zeiten warten." So fasst Ingrid Szeiler, Chief Investment
Officer der Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft
http://rcm.at , eine neue Studie der Valida Vorsorgekasse
http://valida.at
zusammen, die heute, Mittwoch, in Wien vorgestellt wurde. Hierfür
wurden über 2.000 Frauen in Österreich befragt. Das Ergebnis: Frauen
setzen eher auf Sparbücher und haben weniger Risikobereitschaft als
Männer.
Nullzinsen schmelzen Einlagen
Laut Heike Arbter, Head of Structured Products bei der Raiffeisen Centrobank http://rcb.at
, sind Sparbücher aufgrund von Inflation dauerhaft keine profitable
Lösung. So habe sich die Kaufkraft von Spareinlagen von 2008 bis 2018 um
15 Prozent reduziert. Das wirke sich negativ auf die Pensionsvorsorge
aus. So meinen fast 80 Prozent der in der Studie befragten Frauen, nicht
gut von der staatlichen Pension leben zu können. Der Gender-Wealth-Gap
von etwa 23 Prozent tut sein Ãœbriges, um Frauen von Investments zu
entmutigen.
Dabei sind laut Szeiler Aktienanlagen eine relativ sichere Form der
Finanzierung: "Ãœber 15 Jahre wurde die Gesamtrendite der 16
Anlageklassen untersucht. Dabei zeigt sich, dass alle fünf Jahre
durchschnittlich 2,5 Prozent an Ertrag gewonnen wurden. Seit 1999 gab es
nur in vier Jahren positive Gesamtrendite, aber nach einem schlechtem
Jahr folgt üblicherweise ein gutes Jahr. Wenn man also lange genug
durchhält, hat man am Ende eine starke Veranlagung. Eine breite Streuung
ist auch empfehlenswert."
Einstieg mit 50 Euro im Monat
Laut der Studie wünscht sich jede zweite Frau nicht nur Sicherheit
bei Anlagen, sondern auch mehr Information über ihre Möglichkeiten. "Im
vorigen Jahr gab es große gesetzliche Änderungen im Beratungsprozess,
hier wird ab jetzt mehr Klarheit und Transparenz geschaffen. Berater
werden mehr auf das Kundenprofil achten und Kunden in Hinblick auf
individuelle Bedürfnisse und Risikofaktoren informieren. Wir wollen vor
allem Frauen zum Schritt vom Sparbuch zu Wertpapieren ermutigen", meint
Arbter gegenüber pressetext. Auch Nachhaltigkeit sei Frauen bei den
Produkten und Unternehmen, in die sie investieren, wichtig.
Szeiler empfiehlt für mehr Sicherheit Investments in Fonds. "Es gibt
bei Fonds vier Risikoklassen, wobei die höchste potenziell mehr Ertrag
abwirft. Selbst mit dem defensivsten Produkt wurde in letzten Jahren ein
Ertrag von 3,88 Produkt im Jahr verdient", meint Szeiler.
Fondssparpläne können ab einem Beitrag von 50 Euro monatlich eröffnet
werden. 63 Prozent der für die Studie befragten Frauen meinte jedoch,
sie hätten einfach nicht genug Geld, um sich Anlagen leisten zu können.
Für 28 Prozent sind die monatlichen Kosten zu hoch. "50 Euro im Monat
sind zwar nicht wenig, aber wenn Frauen das Geld zur Verfügung haben,
sollten sie es früh anlegen. Die monatliche Zahlung kann notfalls auch
jederzeit unterbrochen werden."