Energiewende: Nutzen übersteigt Kosten klar
"Kohleausstieg ist klimapolitisch nötig, energiewirtschaftlich sinnvoll sowie technisch machbar"
Erneuerbare versus Fossile: Umstieg gefordert (Foto: Uwe Schlick, pixelio.de)
Berlin/Wuppertal (pte/05.10.2018/13:22) "Der Kohleausstieg ist
klimapolitisch notwendig, energiewirtschaftlich sinnvoll sowie technisch
und wirtschaftlich machbar. Die sukzessive Stilllegung der Kraftwerke
nach festgelegter Reihenfolge ermöglicht höchstes Maß an Steuerbarkeit
und schafft den notwendigen Vorlauf für regionale Strukturentwicklung."
Zu dem Schluss kommt eine gemeinsame Studie des Deutschen Instituts für
Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), dem Ecologic Institut und dem
Wuppertal Institut
http://wupperinst.org . Auch würde der Nutzen die Transformationskosten bei weitem übersteigen.
Kompletter Kohleausstieg gefordert
Kohlekraftwerke sind für knapp 40 Prozent des erzeugten Stromes und
circa 80 Prozent der CO2-Emissionen des deutschen Stromsektors
verantwortlich. "Um die Ziele aus dem Klimaschutzplan der
Bundesregierung aus 2016 einzuhalten, muss und kann eine deutliche
Reduzierung der Kohleverstromung einen entscheidenden Beitrag leisten
und es ist mittelfristig ein vollständiger Kohleausstieg erforderlich",
sagt Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt
am DIW Berlin http://diw.de .
Der Klimaschutzplan sieht für die Energiewirtschaft bis zum Jahr 2030
eine Minderung der CO2-Emissionen von 60 bis 62 Prozent gegenüber 1990
vor. Dass diese Ziele tatsächlich erreichbar sind, hatten
Fraunhofer-Forscher zuletzt in der neuen, von Greenpeace in Auftrag
gegebenen Studie "2030 kohlefrei" berichtet (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20180928027
). "Ein anderer zentraler Befund ist, dass der Nutzen eines
Kohleausstiegs bei weitem die Kosten übersteigt auch, weil der
Kohleausstieg neue wirtschaftliche Chancen eröffnet", so Kemfert.
Technologien heute bereits vorhanden
Durch einen Kohleausstieg in Deutschland würden notwendige
Investitionen in den Bereichen Nachfragemanagement, Speicher,
Power-to-X-Anwendungen und Effizienztechnologien angereizt werden,
unterstreichen die Wissenschaftler in ihrem Bericht. Weiterhin könne
eine Reduzierung der Kohleverstromung an einigen Stellen zu einer
deutlichen Entlastung der Netzsituation führen, heißt es weiter. Aktuell
sind noch rund 18.500 Personen direkt in den Braunkohlekraftwerken und
-tagebauen beschäftigt; weitere 4.000 bis 8.000 Menschen arbeiten in den
Steinkohlekraftwerken.
Die Studien- und Forschungslage zeigt, dass die für einen Ausstieg
aus der Kohleverstromung notwendigen Technologien heute vorhanden sind
beziehungsweise deren Entwicklung so weit fortgeschritten ist, dass sie
rechtzeitig zum Einsatz kommen können. Die Kosten für Wind- und
Solarstrom liegen heute in etwa gleich auf oder sogar unter denen aus
neuen fossilen Kraftwerken. Auch die Verfügbarkeit von Energiespeichern
stellt keinen Engpass für den Kohleausstieg dar.
(Ende)
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