"Smarte Puppe" kann User-Emotionen erkennen
Chip mit Künstlicher Intelligenz analysiert Gesichtszüge und -regungen
Spielzeug: Puppen werden zu Hightech-Gadgets (Foto: flickr.com/nial bradshaw)
Ciudad Real (pte/21.06.2017/11:30) Um die Leistungsfähigkeit eines
neuartigen Computerchips zu demonstrieren, haben Forscher der
University of Castilla-La Mancha (UCLM)
http://uclm.es
in Spanien ihn kurzerhand in Kinderspielzeug verbaut. Die auf diese
Weise technologisch aufgerüstete "smarte Puppe" erkennt die gegenwärtige
Gemütslage ihrer Nutzer mithilfe einer eingebauten Kamera und
Algorithmen, die die jeweiligen Gesichtszüge und -regungen der
umstehenden Personen erfassen und analysieren. Dabei werden insgesamt
acht verschiedene Emotionen wie Freude oder Ãœberraschung unterschieden.
Eine Internetverbindung ist dafür nicht notwendig.
Smarte Alltagsgegenstände
"Schon in der nahen Zukunft werden wir überall eine Vielzahl von
Augen haben, die uns nicht nur beobachten, sondern auch versuchen
werden, uns zu helfen", zitiert der "NewScientist" Oscar Deniz,
Professor am Department of Electrical Engineering, Electronics,
Automation and Communications der UCLM. Bereits heute habe die
Entwicklung im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) Algorithmen
hervorgebracht, die Objekte oder Lippenbewegungen erfassen und einfache
Entscheidungen treffen (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20161109018 ).
Um aufzuzeigen, wie leicht es sein kann, einen herkömmlichen
Alltagsgegenstand in ein smartes Hightech-Gadget zu verwandeln, hat der
Forscher einen neuartigen Chip entwickelt, der sich äußerst günstig
produzieren lässt. "Die Gesamtkosten für die Herstellung dieses Chips,
der auch KI-Algorithmen verarbeiten kann, belaufen sich auf gerade
einmal 115 Dollar", betont Deniz. Als Energiequelle reicht eine kleine
Batterie, eine Datenübertragung ins Internet beziehungsweise in die
Cloud ist nicht notwendig.
Datenschutz als ein Vorteil
In letztgenanntem Punkt liegt neben den niedrigen Produktionskosten
auch gleich der zweite große Pluspunkt des UCLM-Ansatzes: Im Fall der
smarten Puppe werden alle Daten lokal verarbeitet und nicht über das Web
an den Hersteller oder sonstige Drittanbieter weitergeleitet. Aus Sicht
des Datenschutzes ist das ein riesiger Vorteil. Diese hatten 2016
gemeinsam mit Konsumentenschützern eine Warnung vor einer smarten Puppe
namens "My Friend Cayla" ausgesprochen und diese als "verbotenes
Spionagegerät" eingestuft. Die Deutsche Bundesnetzagentur ging sogar
soweit, den Verkauf und Besitz des Spielzeugs zu verbieten.
(Ende)
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