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talk&match.IT - "Technische Bildung als Weg aus der Krise?" PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: DI Helmut Paugger   
Dienstag, den 16. Juni 2009 um 00:04 Uhr

Schwechat (pts/16.06.2009/00:04) - Am 10. Juni 2009 beschäftigte sich im Schwechater Rathaus eine hochrangige Expertenrunde mit dem Thema "Technische Bildung als Weg aus der Krise?" im Rahmen der Event-Serie talk&match.IT der Schwechater Information Society-Initiative eSchwechat.at. Anlass der Veranstaltung: die Wirtschaftskrise. Ziel: die Diskussion etwaiger Lösungsansätze zur schnelleren Beendigung der Rezession bzw. ein Vorbeugen gegen weitere Krisen.

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Kurzarbeit und Kündigungen sind derzeit traurige Tatsache.

DI Helmut Paugger, Geschäftsführer des talk&match.IT-Veranstalters Innovation Consultancy sowie von academia nova, des Schwechater Anbieters für technische Bildung betonte in seiner Eröffnungsrede die besondere Aktualität der Veranstaltung. Kurzarbeit und Kündigungen sind derzeit traurige Tatsache. Aus rund 100 Gesprächen mit Unternehmen ergibt sich jedoch, dass trotz Krise die Nachfrage nach guten IngenieurInnen nicht oder nur sehr schwer gedeckt werden kann.

Zukunftsweisenden Investitionen in technische Bildung und F&E.

Franz Kucharowits, Stadtamtsdirektor-Stellvertreter der Stadtgemeinde Schwechat beantwortete die im Event-Titel beinhaltete Frage "Technische Bildung als Weg aus der Krise?" aus Sicht Schwechats mit einem klaren "Ja". Die Stadt Schwechat hatte bereits 2003 - mit der Gründung des concorde technology center schwechat sowie der Ansiedlung des F&E-Instituts RISE begonnen, in Bildung wie auch in Forschung & Entwicklung zu investieren. Innerhalb des 2005 gestarteten und bis Ende 2009 laufenden Entwicklungsprogramms eSchwechat.at wurden weiters das CEIT Central European Institute of Technology als Forschungseinrichtung sowie die academia nova als technische Bildungseinrichtung gegründet. Aufgrund dieser zukunftsweisenden Investitionen in technische Bildung und F&E konnten bis dato rund 200 neue, gut bezahlte IKT-Jobs am Standort Schwechat geschaffen werden.

Heute punktet ein Land durch F&E und Bildung.

Min.R. Univ.Prof. DI Dr.Werner Timischl, stellvertretender Leiter der Sektion Berufsbildung im Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, betonte in seinen Eröffnungsworten, dass Österreich es sich nicht leisten könne, auch nur ein Kind innerhalb seines Bildungssystems zu verlieren. "Heute punktet ein Land durch F&E und Bildung", so Timischl.

Nach der Wirtschaftskrise wird es mit Sicherheit wieder zu Technikermangelerscheinungen kommen.

Alfred Walbert, Leiter Geschäftsprozess Service für Unternehmen beim AMS Niederösterreich referierte über die Bildungskonzepte des AMS in Zeiten wirtschaftlicher Stagnation. Er erwähnte dabei den drastischen Wandel am Arbeitsmarkt in den letzten 2 ½ Jahren: von der Vollbeschäftigung mit nur regionalem und sektoralem Arbeitskräftemangel im Jahr 2007 hin zur rapid steigenden Arbeitslosigkeit (+ 30 % in den ersten Monaten 2009) und den Rückgang bei den offenen Stellen um ca. 25 % zum jetzigen Zeitpunkt. Die unerfreuliche Prognose des AMS: Bis dato gehaltene Stammbelegschaften in den Firmen werden eventuell teilweise auch ihren Arbeitsplatz verlieren. Die Gegenstrategien des AMS: Menschen möglichst lange in Beschäftigung halten, z.B. durch Kurzarbeit mit Qualifizierung, Bildungskarenz, Qualifizierungsförderung für Beschäftigte, Qualifizierungsverbünde und Arbeitsstiftungen, mitunter auch als qualifikatorische Wartebänke. Walbert betonte dabei besonders auch die Individualisierung der Förderung der Weiterqualifikation und schloss mit den Worten: "Jetzt, innerhalb der Rezession, wäre es der richtige Zeitpunkt, in den Firmen die Mitarbeiter weiter zu bilden. Denn: Nach der Wirtschaftskrise wird es mit Sicherheit wieder zu Technikermangelerscheinungen kommen."

Anstelle von Kraftmaschinen und Kraftwerksbau ist Geisteskraft gefordert.

"Staatliche Investitionen in Autobahnkilometer versus in technische Bildung und F&E." lautete das Vortragsthema des international anerkannten Wissenschafters em.Univ.Prof. Dr. Erich W. Streissler vom Institut für Volkswirtschaftslehre der Universität Wien. "Arbeitslosigkeit verhindert technische Bildung!" begann Streissler seinen Vortrag. Denn: die Krise behindert - durch oft irrationales Denken in den Unternehmen - die Finanzierung von Aus- und Weiterbildung. Obwohl gerade in Krisenzeiten die Zeitkosten, nämlich die Zinssätze so niedrig wie niemals sonst sind, und daher gerade in Krisenzeiten Bildungs- wie Forschungsaufwendungen getätigt werden müssten. Erich Streissler warf provokant die Frage "Zukunftsvorsorge versus Finanzierung der Vergangenheitsbewältigung? Oder: Investitionen in Bildung und F&E versus Pensionszahlungen?" in die Diskussion ein. Er kritisierte damit das viel zu niedrige Pensionsalter in Österreich und bedauerte das damit verbundene fehlende Kapital für Bildung und Forschung. "Pensionen schaffen nur erhöhte Nachfrage, Investionen zeigen hingegen Doppelwirkung: Nachfrageerhöhung UND Schaffung von Zukunftswerten." Gemäß Streissler stellen in Österreich zudem die meisten Universitätsstudien nur "intellektuelle Konsumgüter" zur Verfügung. Diese dienen der Erbauung und der kulturellen Vertiefung, z.B. im Bereich des Tourismus. Demgegenüber sind es aber nur die technisch-naturwissenschaftlichen Studien, die nicht nur Konsumwissen, sondern speziell investiv nutzbares und für Investitionszwecke erforderliches Wissen bieten. "Techniker sind daher für die Erarbeitung von (Grundlagen-)Forschung & Entwicklung sowie für die nachfolgende bestmögliche Nutzung der Ergebnisse in den einzelnen Wirtschaftszweigen notwendig." Zum Abschluss seines Vortrages meinte Streissler: "Beim Autobahnbau sind intellektuell nicht so hoch qualifizierte Menschen erforderlich. In Forschung & Entwicklung hingegen, zumal in der Grundlagenforschung, bedarf es hochqualifizierter intellektueller Leistungen. Anstelle von Kraftmaschinen und Kraftwerksbau ist hier Geisteskraft gefordert."

Finnland schwört auf Forschung & Entwicklung zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise.

Werner Merzeder, Leiter des Trade Centers von Finpro Austria, der finnischen Außenhandelsstelle in Wien, ging in seinem Vortrag auf die finnischen Innovationskonzepte gegen die Krise in den Neunzigerjahren wie auch jetzt ein. Finnland machte zu Beginn der 1990er-Jahre eine massive Wirtschaftskrise durch, in der das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von zuvor +6 % auf einen Rückgang auf -6 % schwankte. Ursachen der Krise waren damals - wie heute - eine unkontrollierte Kreditexpansion der Banken und darauf folgend eine Krise des gesamten finnischen Bankensystems sowie auch der Kollaps des Osthandels mit der zerfallenden Sowjetunion. Die Arbeitslosenrate stieg daraufhin von 3 % auf 17 %. Ab Mitte der Neunzigerjahre beendete aber ein starker Boom der finnischen Wirtschaft rapide die Krise, ausgelöst durch den EU-Beitritt des Landes, massiv verstärkter Investionen in F&E und der schnellen Entwicklung der finnischen Informations- und Kommunikationstechnologie-Industrie, allen voran im Unternehmen Nokia. Wie in den Neunzigern schwört Finnland auch heute auf Forschung & Entwicklung zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise: Im Rahmen einer neuen, nationalen Innovationsstrategie, gestartet 2008, werden die Schwerpunkte klar auf Bildung, Forschung, Wissenschaft, Technologie und Innovation gelegt. Über die zentrale finnische Technologieförderstelle TEKES wurden z.B. die staatlichen Investionen in F&E und Innovation von rund 480 Millionen Euro im Jahr 2007 auf rund 600 Millionen 2009 drastisch erhöht.

Die FHs möchten eigentlich Universitäten sein...

Dr. Klaus Schedler, Abteilungsleiter-Stellvertreter der Abteilung Bildungspolitik der Wirtschaftskammer Österreich beleuchtete in seiner Präsentation die Forderungen und Maßnahmen der Wirtschaft für vermehrte technische Bildung, stellte aber gleich einleitend dar, vermehrte technische Bildung alleine würde nicht den Weg aus der Krise bedeuten. Er ergänzte aber, frei nach J. F. Kennedy, dass ohne technische Bildung der Aufschwung noch viel unwahrscheinlicher sei. "Eine HTL, eine Fachhochschule, eine Universität, eine Forschungseinrichtung kann man - nur wegen einer Krise - nicht einfach abschalten wie eine Lampe. Selbst, wenn das in Zeiten der Rezession manche aus Kostengründen gerne tun würden. Wieder nach Kennedy: Bildung ist teuer. Keine Bildung aber noch viel teurer." Schedler forderte für die Wirtschaft die längst fällige Etablierung eines College-Systems in Österreich und kritisierte die hohe und kontraproduktive Drop-out-Rate an den österreichischen Technischen Universitäten. Er forderte weiters die Anpassung des Studienangebots auf nicht-traditionelle StudentInnen, wie Menschen mit beruflichen Vorerfahrungen wie auch Personen ohne Matura. Besonders ging Klaus Schedler auf den österreichischen FH-Sektor ein. "Er habe Bedenken, ob die FHs halten können, was sie versprechen." Die fünf Gründe für diese Behauptung seien: Erstens: Ein zu kleiner Sektor mit zu wenig StudentInnen. Bei den Ingenieur-AbsolventInnen steht es zahlenmäßig 50 : 50 im Vergleich FHs zu Technischen Unis. Es sollte aber 75 : 25 sein. Zweitens: Der FH-Sektor will gar nicht wachsen, er möchte klein und elitär bleiben. Drittens: Die Anrechenbarkeit beruflicher Vorkenntnisse ist zu wenig fortgeschritten. Viertens: Verkürzte Studien für HTL-AbsolventInnen an den FHs sind kein Erfolgsmodell. Und fünftens: Es läuft alles darauf hinaus, dass die FHs eigentlich Universitäten sein möchten... Schedler empfahl Leuten mit Berufskenntnissen die deutschen Hochschulen als die besseren Partner und schloss mit dem Aufruf: "Es geht um viel! Wir müssen mit dem Jammern über die Krise aufhören und uns endlich für den Aufschwung vorbereiten."

Die Welt ist kleiner. Die Welt ist flacher. Die Welt muss intelligenter werden.

Mag. Johannes Koch, MBA, Direktor von Global Technology Services IBM Österreich, forderte die Förderung von vernetztem Denken und Verständnis des Zusammenwirkens von Technik und Wirtschaft in der technischen Ausbildung. In seinem Vortrag "Innovation in Zeiten der Rezession, Ingenieure gegen die Krise" stellte er Innovation als die beste Möglichkeit für nachhaltiges Wachstum und Profitabilität dar. Als Einleitung zur IBM-Vision eines "Smart Planet" meinte Koch: "Die Welt ist kleiner. Die Welt ist flacher. Die Welt muss intelligenter werden." Als Beispiele für "smarte" Systeme nannte er intelligente Verkehrskonzepte und Gesundheitssysteme, intelligente Geld- und Finanzsysteme sowie die intelligente Energieversorgung. Koch propagierte weiters die Weiterentwicklung der Spezialisten und Generalisten zu Versatilisten, also den Mittelweg aus engem Spezial- versus breitem Allgemeinwissen wie auch enge versus weite, umfassende Betrachtungsweise. "Bei IBM in Österreich werden wir pro Jahr aus zehn früheren Spezialisten mit rund zehnjähriger Berufspraxis Versatilisten entwickeln, um sie als Projektleiter einzusetzen. Mit academia nova haben wir dazu im Bereich der Dualen Bachelor-Studiengänge eben einen Versuchsballon für eine neue Form der Ausbildung gestartet."

Wir bilden in Österreich auf zu hohem Level aus.

Dr. Arthur Schneeberger, Forscher am Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft, ging in seinem Vortrag "Update Studie "Techniker/innenmangel" auf das fachliche Mismatch und die strukturelle Überqualifizierung als Ursachen für den Mangel ein. Er betonte, dass es im Vergleich zu vor zehn Jahren (ca. 4.300) heute um 100 % mehr AbsolventInnen (ca. 8.600) technischer Studienrichtungen gibt, warf aber sofort in Anspielung auf die Masterstudien der Universitäten, aber ganz speziell der Fachhochschulen ein, dass wir in Österreich auf zu hohem Level ausbilden. "Wir müssen strukturierter und kürzer ausbilden, FH-Studien dauern zu lange, die Promotion von FH-Absolventen ist eigentlich eine Themenverfehlung." Schneeberger kritisierte weiters die mit 56 % viel zu hohe Drop-out-Rate in technischen Studien sowie das heutige Beurteilungssystem durch Schulnoten. Das Verhältnis berufsbildende höhere Schulen zu Universitäten, speziell im Bereich des Übertritts gehört weiterentwickelt, zudem sind Vorbereitungskurse an den Universitäten notwendig. Zurück zum Technikermangel allgemein: Besonders betroffen sind die Elektro-, Elektronik, Informatik- und Energieindustrie, detto die Sparten Maschinenbau, Anlagen- und Fahrzeugtechnik wie Materialtechnologie. Für viele Unternehmen dieser Branchen ist es schwierig, geeignete IngenieurInnen zu finden. Um welche Hemmnisse handelt es sich dabei? In erster Linie nennen die Firmen zu hohe finanzielle Ansprüche der AbsolventInnen, zu geringe geografische Mobilität, mangelnde Fähigkeit, theoretische Kenntnisse in der Unternehmenspraxis einzusetzen, Selbstüberschätzung und zu geringe Fremdsprachenkenntnisse. Demgegenüber sind mangelnde fachliche und/oder methodische Kompetenzen sowie unzureichende fachliche Qualifikationen nahezu kein Problem.

Ein oberösterreichisches Erfolgsmodell.

Die Geschichte eines oberösterreichischen Erfolgsmodells, das lange vor der Wirtschaftskrise gestartet wurde, wollte Univ.Prof. DI Dr. Roland Wagner, Gründer und Geschäftsführer des Instituts für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung (FAW) der Johannes Kepler Universität Linz mit Sitz in Linz und Hagenberg erzählen und fasste dabei sein Vortragsthema "Die Bedeutung technischer Bildungsinstitutionen als Innovations- und Technologietransfermotoren - Industrieaufträge, A+B-Zentren, K-Programme" unter einem Schlagwort zusammen: Softwarepark Hagenberg. Seit 1989 werden am Standort Hagenberg bei Linz Forschungs- und Bildungseinrichtungen aufgebaut. Ausgehend vom Research Institute of Symbolic Computation (RISC) und dem nachfolgenden Einzug des FAW, später des Fuzzy Logic Laboratorium Linz (FLLL), der Errichtung der Fachhochschulstudiengänge und des Software Competence Center Hagenberg (SCCH), der Ansiedlung des Research Institute for Pervasive Computing (RIPE) und der Upper Austrian Research gelang es, im Softwarepark Hagenberg bis heute auf 15.000 m2 Bürofläche 40 Unternehmen und Institutionen mit insgesamt 1.300 Beschäftigten sowie 15 Studiengänge mit 1.300 Studierenden anzusiedeln, die per anno 700.000 Euro an Kommunalsteuer an die kleine Dorfgemeinde abliefern.

Duale Studien: die Mischung aus Hochschulstudium und Training on the job.

"Duale technische Ausbildung - Waffe im Kampf gegen die Krise." lautete der Vortragstitel von DI Helmut Paugger, Geschäftsführer der Schwechater academia nova. Nach einleitenden Statements, abgeleitet aus über 100 Firmeninterviews wie "Wer den Aufschwung verschläft, für den beginnt die Krise erst so richtig." sowie "Technik ist nicht sexy und DIE Technik männlich! Die Gründe dafür: Mathematik, Physik & Co... + Gehaltslevel + Image. Wir müssen die Vorbildung und das Ansehen des Berufs optimieren!" ging Paugger auf ein in Österreich neues akademisches Bildungssystem ein: Duale Studien auf FH-Level. Das in Deutschland seit rund 30 Jahren erfolgreich erprobte Modell garantiert praxisorientiertes Lernen und fachgerechte Ausbildung in einer neuen Qualität. Dual Studieren bedeutet die Mischung aus Hochschulstudium und Training on the job. Im Studium erworbenes theoretisches Wissen wird sofort am Arbeitsplatz im Partnerunternehmen in die Praxis umgesetzt und angewandt - die Verschmelzung von Theorie und Praxis bildet das Konzept. Die StudentInnen schließen dabei mit renommierten Firmen Ausbildungsverträge, sie sind im Unternehmen angestellt, erhalten ein angemessenes Gehalt, und die Partnerunternehmen finanzieren die Studiengebühren. Dies garantiert eine wirtschaftsnahe akademische Ausbildung mit hohem Praxisbezug. Studiert wird in kleinen Gruppen zu zehn bis max. 20 Personen. Graduiert wird nach drei Jahren mit dem EU-weit anerkannten Bachelor.

Eine Technik ganz ohne Mathematik wird es nicht geben können.

Den Abschluss des talk&match.IT-Events bildete der Fachvortrag von Min.R. Univ.Prof. DI Dr. Werner Timischl vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur zum Thema "Wie machen wir technische Bildung attraktiver?" Timischl ging dabei zunächst auf die Wurzeln des Problems des Technikermangels ein: ein ausgeprägtes Technikdesinteresse in der Gesellschaft, das Nichtausschöpfen der Potenziale bestimmter Bevölkerungsgruppen, wie Migrantenkinder sowie die mangelnde Treffsicherheit bei der Berufswahl. Zudem machte er auf eine in der Gesellschaft wenig diskutierte Tatsache aufmerksam: Die Anzahl der 14jährigen wird in Österreich in den kommenden 15 Jahren um runde 15 %, in Kärnten gar um 30 % abnehmen. Dass dies massive Auswirkungen auf den Bildungssektor wie später auf die Wirtschaft haben wird, ist leicht verständlich. Weiters skizzierte er Vorschläge, um nach der Schulausbildung mehr Personen in technische Studien zu bekommen: Man müsse die Zielgruppe erweitern und speziell Menschen mit Lehrabschluss ansprechen. Werner Timischl forderte zudem für Europa eine Sehnsucht nach Bildung. Denn, "je mehr Jugendliche Bildung an sich als positiv und erstrebenswert ansehen, desto mehr werden sich auch für Technik interessieren." (Saint Exupery). Er brach eine Lanze für "Lernprozesse, die nicht nur als "Verstehen" und "Wiedergeben können" erfahren werden, sondern auch als "Realisieren"; denn nur diese fördern das Interesse an technischen Fächern." (Ursprung). Und - "eine Technik ganz ohne Mathematik wird es nicht geben können, denn Technik bedeutet auch "Berechnen"; viel mehr aber noch "Entwerfen", "Entwickeln" und "Ideen umsetzen"." (BASF). Eine gute Schulbildung muss daher darauf abzielen, Kreativität zu fördern und damit das Entstehen von Ideen. Abschließend forderte Werner Timischl die frühe Begegnungen mit Technik, bereits in Kindergärten und Volksschulen, Lehrende, die positiv zur Technik stehen, die Beseitigung von Barrieren auf dem Weg zur Technik im Studium und im Beruf sowie die Minimierung von Weiterqualifizierungsverlusten durch potenzialorientierte Anrechnungsverfahren.

Unsere Zukunft liegt ganz eindeutig in vermehrter Qualifikation und verstärkter Innovationskraft.

talk&match.IT wurde moderiert von Edmund Lindau, Chefredakteur der Fachzeitschrift Computerwelt und kritischer Denker, der in seiner Moderation auch immer wieder Vortragende sowie das Publikum zum kritischen Hinterfragen aufforderte.

Der Event wurde von Innovation Consultancy veranstaltet, Kooperationspartner innerhalb der Event-Organisation waren die Fachgruppe Unternehmensberatung und IT der Wirtschaftskammer Niederösterreich, IT Community NÖ sowie academia nova. Medienpartner waren die Fachzeitschrift Computerwelt sowie NÖN - Niederösterreichische Nachrichten. Der Event wurde gesponsert von der Stadtgemeinde Schwechat und academia nova und stand unter dem Ehrenschutz von Dr. Claudia Schmied, Bundesministerin für Unterricht und Kunst, Doris Bures, Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie, Dr. Reinhold Mitterlehner, Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend sowie Hannes Fazekas, Abgeordneter zum Nationalrat und Bürgermeister der Stadtgemeinde Schwechat.

DI Helmut Paugger vom Veranstalter Innovation Consultancy zum Abschluss: "Der heutige Event bot einen breiten Bogen an Erfahrungen und Meinungen zur Verkürzung der Wirtschaftskrise und zum Vorbeugen gegen spätere Rezessionen durch vermehrte technische Bildung. Unsere Zukunft und jene unserer Kinder liegt ganz eindeutig in vermehrter Qualifikation und verstärkter Innovationskraft. Österreich muss daher - gerade in Zeiten der Krise - verstärkt in technische Bildung investieren."

Weitere Informationen

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eSchwechat.at - Programm-Management

Hr. DI Helmut Paugger

Am Concorde Park 2
A 2320 Schwechat, Österreich

T +43-1-903 60-10 00
F +43-1-903 60-10 09

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http://www.eSchwechat.at (Ende)

Aussender: Innovation Consultancy GmbH - eSchwechat.at
Ansprechpartner: DI Helmut Paugger
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Tel.: + 43 (0)1 903 60 – 10 00

[ Quelle: http://pressetext.com/news/090616001/ ]

Zuletzt aktualisiert am Dienstag, den 16. Juni 2009 um 00:04 Uhr
 
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