Übersetzungs-Ohrhörer nutzt IBMs Watson-Power
Neues Gerät für 180 Dollar soll Verluste durch Sprachbarrieren mindern
"Translate One2One": genialer Übersetzer fürs Ohr kommt (Foto: lingmo.global)
Sydney (pte/13.06.2017/13:30) Das australische Start-up Lingmo
http://lingmo.global
hat mit dem "Translate One2One" einen Ohrhörer vorgestellt, der
gesprochene Unterhaltungen binnen Sekunden übersetzt. Das Gerät, das ab
Juli ausgeliefert werden soll, macht sich IBMs Supercomputer Watson
zunutze, kommt aber ohne Bluetooth- oder WLAN-Verbindung aus. Das
180-Dollar-Gerät soll Unternehmen helfen, Verluste aufgrund von
Sprachbarrieren zu vermeiden. Auf den Universalübersetzer im "Star
Trek"-Stil fehlt aber doch ein wenig - unterstützt werden lediglich acht
wichtige Sprachen.
Für den B2B-Bereich
Einer Studie aus dem Jahr 2013 zufolge kosten Sprachbarrieren allein
die britische Wirtschaft rund 48 Mrd. Pfund pro Jahr, wie IBM anlässlich
der aktuellen Produktvorstellung betont. Eben hier soll Translate
One2One in die Bresche springen. Der Ohrhörer macht sich das
Sprachverständnis und die Übersetzungs-Programmierschnittstellen von
IBMs Watson zunutze. Dadurch soll er sowohl mit kontextuellen
Herausforderungen als auch dialektischen Feinheiten klarkommen. Das
eigenständige Gerät ist dabei nicht auf eine Verbindung zu einem
Smartphone oder anderen Rechner angewiesen.
"Als erstes Gerät für Übersetzung mittels KI auf dem Markt, das für
den Betrieb nicht auf Konnektivität angewiesen ist, bietet es großes
Potenzial für einzigartige Anwendungen bei Fluglinien, in den
Beziehungen mit ausländischen Regierungen oder sogar Non-Profits in
entlegenen Regionen", ist Lingmo-Gründer Danny May überzeugt. Freilich
scheint der Translate One2One von den unterstützten Sprachen her
zunächst doch eher für die Wirtschaft als für NGOs in
Entwicklungsregionen konzipiert. Denn diese umfassen brasilianisches
Portugiesisch, Chinesisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch,
Japanisch und Spanisch.
Immenses Potenzial
"Das verändert den weltweiten Übersetzungsmarkt völlig, und hat
großes Potenzial für wirtschaftliche wie soziale Vorteile, die wir erst
anfangen zu erkunden", betont Neil Sahota, Master Inventor in IBMs
Watson Group. Tatsächlich scheint denkbar, dass Lingmo beispielsweise
bei Bedarf Ohrhörer für andere Sprachkombinationen produzieren könnte.
Denn die hauseigene, im Dezember 2016 offiziell vorgestellte
Übersetzungs-App für Android und iOS unterstützt mittlerweile über drei
Dutzend Sprachen, darunter Arabisch, Hindi, Koreanisch und Russisch
sowie einen Großteil der EU-Sprachen.
(Ende)
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