Filme geklaut: Hacker erpressen Hollywood-Studios
TheDarkOverlord fordert Lösegeld und droht mit Vorabveröffentlichung
Hacker am Computer: Hollywood fordert Traumfabrik heraus (Foto: Flickr/iaBeta)
Hollywood (pte/08.06.2017/11:30) Die Hackergruppe
"TheDarkOverlord" droht bekannten Hollywood-Studios mit der
Veröffentlichung von Content, wenn diese keine Lösegelder zahlen. Dass
dies kein reiner Bluff ist, zeigt sich am Beispiel der US-Erfolgsserie
"Orange is the New Black". So hatten die Cyberkriminellen zuletzt zehn
Episoden davon geleakt - und das, obwohl die neue Staffel erst ab
morgen, Freitag, offiziell ausgestrahlt wird.
FBI warnt vor Zahlungen
Die Hacker behaupten zudem, auch ganze Studiofilme in ihren Besitz
gebracht zu haben, wofür bereits erste Lösegeldzahlungen eingegangen
sein sollen, wie die Zeitschrift "The Hollywood Reporter" berichtet. "In
vielen Fällen geben Hacker das Material nicht zurück, obwohl Lösegeld
bezahlt wurde", warnt ein Sprecher des Federal Bureau of Investigation http://fbi.gov .
TheDarkOverlord wehrt sich indes gegen die Anschuldigungen: "Wir sind
ein professioneller Betrieb", erklärt das Kollektiv. Das erbeutete
Material würde man nach Ausbezahlung des Lösegeldes sofort zurückgeben.
Netflix und Disney lehnen bisher eine Lösegeldzahlung strikt ab. Wie
TheDarkOverlord erklärt, sollen andere Unternehmen Filmmaterial bereits
zurückgekauft haben.
Downloads oft verseucht
Aber auch für die Verbraucher hat die Causa Folgen. So warnt Hemanshu
Nigam, ehemaliger Staatsanwalt für Online-Verbrechen in Los Angeles,
vor dem Download der Inhalte. Laut ihm versehen Hacker geleaktes
Material oft mit Trojanern, über die Benutzer direkt angegriffen werden
können. "Hacker haben sich mit Piraten zusammengetan, um Trojaner oder
Spionageprogramme in die Computer der Nutzer einzuspeisen."
Disney-CEO Robert Iger soll die Hacker indes herausgefordert haben,
indem er einen Hacker-Angriff öffentlich als nicht erfolgreich
bezeichnete. Tatsächlich wurde aber Filmmaterial des neuen Filmes
"Pirates of the Caribbean" erbeutet, nur nicht in einem für die
Kriminellen lukrativen Ausmaß. Der Quelle zufolge werteten die Hacker
die Aussage als Affront.
(Ende)
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